Latein

Spritzig sind sie, lebendig und rasant - die lateinamerikanischen Tänze. Ob Cha-Cha-Cha, Rumba, Samba, Jive oder Paso doble - im heutigen Repertoire des Gesellschaftstanzes nehmen die lateinamerikanischen Tänze den breitesten Raum ein. Im Gegensatz zu den Standardtänzen haben wir hier eine offene Tanzhaltung. Die Tänzer stehen nicht auf Tuchfühlung, da oft Solodrehungen getanzt werden. Die rhythmische Verschiedenheit der einzelnen lateinamerikanischen Tänze ist wohl das Interessanteste dieses Tanzstils.

Die Rumba hat ein ruhiges Temperament. Sie steht im 4/4-Takt und ihr Grundschritt besteht aus drei Schritten. Daraus entsteht der Grundrhythmus "langsam - schnell - schnell", der in den Figuren des Tanzes ständig wiederholt wird.

Die Samba ist der lebendigste und der schnellste aller lateinamerikanischen Tänze und stammt in ihrer Urform aus Brasilien. Dieser Tanz ist so schwierig, weil er in vielen Figuren mit starker Körperbewegung getanzt wird, wobei sich das Becken am meisten bewegt. Der Samba steht im 2/4-Takt, das Tempo ist verschieden. Der Grundrhythmus ist: lang-und-lang.

Die Musik des Cha-Cha-Cha ist entstanden, als man afro-kubanischen Rhythmus mit Elementen des Jazz verband. Der Grundschritt besteht aus fünf Schritten: aus einem Wechselschritt, der aus drei Schritten zusammengesetzt wird, und zwei weiteren Schritten, die je nach Variation vorwärts oder rückwärts gesetzt werden können.

Jive ist eine Bezeichnung für einen Tanz, der vielfältige verwandte Vorläufer afroamerikanischen Ursprungs hat. Dazu gehören zu Beginn der 1930er Jahre Lindy Hop, Blues, Swing, in den 1940ern der Boogie-Woogie, gefolgt in den 1950ern vom Rock ’n’ Roll. Charakteristisch für all diese Tanzformen war und ist heute noch die stimulierende Musik. Amerikanische Soldaten brachten die in den USA beheimateten Tänze um 1940 nach Europa, wo sie bei der Jugend schnell sehr beliebt wurden. Als „ordinäre“ Tänze fanden sie aber nicht nur Freunde.